25.09.25
Auftausalze im Vergleich
Natriumchlorid und Calciumchlorid im professionellen Wintereinsatz
Im gewerblichen Winterdienst kommt es auf Effizienz, Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit an. Besonders in den Wintermonaten sind Auftausalze entscheidend für die Verkehrssicherheit auf Industrieflächen, Betriebshöfen, Lagerzonen und Zufahrtswegen. Doch nicht jedes Salz ist für jeden Einsatzzweck geeignet. In diesem Beitrag vergleichen wir die beiden am häufigsten eingesetzten Auftausalze – Natriumchlorid und Calciumchlorid – im Hinblick auf ihre Eigenschaften, Vorteile und Einsatzbereiche.
Natriumchlorid (NaCl) – Standardlösung für gemäßigte Bedingungen
Natriumchlorid, auch bekannt als klassisches Streusalz, ist das in Mitteleuropa am häufigsten verwendete Auftaumittel. Es wirkt zuverlässig bis zu Temperaturen von ca. –7 °C und ist dank guter Verfügbarkeit und niedriger Kosten die erste Wahl für den flächendeckenden Einsatz im kommunalen und gewerblichen Bereich.
Typische Einsatzgebiete:
- Öffentliche Straßen und Gehwege
- Industrie- und Logistikflächen
- Parkplätze, Ladezonen und Zufahrten
Vorteile:
- Günstig in der Beschaffung
- Einfach zu lagern und zu streuen
- Gute Wirksamkeit im Temperaturbereich um den Gefrierpunkt
Calciumchlorid (CaCl₂) – Hochwirksames Spezialsalz für Extrembedingungen
Calciumchlorid ist deutlich leistungsfähiger als Natriumchlorid und eignet sich für Anwendungen bei starkem Frost bis ca. –30 °C. Es ist hygroskopisch, d. h. es zieht Feuchtigkeit aus der Luft an und bildet eine Lösung, die das Eis effektiv auftaut. Dadurch beginnt der Tauprozess schneller und intensiver – auch bei sehr niedrigen Temperaturen.
Typische Einsatzgebiete:
- Tiefgaragen, Rampen, Ladebuchten mit hohem Sicherheitsanspruch
- Flughäfen, Werksgelände oder Kühlhaus-Zonen
- Industriebereiche mit sensibler Infrastruktur oder kurzen Reaktionszeiten
Vorteile:
- Extrem schnell wirksam
- Funktioniert auch bei starkem Frost
- Feuchtigkeitsaktivierend – ideal bei trockener Kälte
Wirtschaftliche Aspekte im Vergleich
Während Natriumchlorid in der Anschaffung deutlich günstiger ist, bietet Calciumchlorid durch seine höhere Effektivität unter Extrembedingungen einen klaren Mehrwert bei anspruchsvollen Einsätzen. In vielen Betrieben lohnt sich der kombinierte Einsatz – z. B. Standardflächen mit NaCl, sicherheitsrelevante Zonen mit CaCl₂.
Sicher lagern und richtig anwenden
Beide Salze sind unproblematisch in der Lagerung, sollten aber trocken und gut belüftet aufbewahrt werden, um Klumpbildung zu vermeiden. Bei der Anwendung ist die Dosierung entscheidend: Während Natriumchlorid in größeren Mengen ausgebracht werden muss, ist Calciumchlorid durch seine hohe Aktivität deutlich sparsamer im Verbrauch.