14.09.23

Gefahrenklassen im GHS-System

Gefahrenklassen im GHS-System

Das Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals (GHS) ist ein international vereinbartes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien. Eingeführt durch die Vereinten Nationen, zielt es darauf ab, weltweit konsistente Kriterien für die Klassifizierung und Kennzeichnung von Chemikalien basierend auf ihren gesundheitlichen, umweltbezogenen und physischen Gefahren zu etablieren. Hier ist ein Überblick über die verschiedenen Gefahrenklassen im GHS-System:

Physische Gefahren

  1. Explosive Stoffe/Gemische und Erzeugnisse mit Explosivstoff: Stoffe, die durch chemische Reaktion Gas mit einer solchen Geschwindigkeit erzeugen, dass Schäden an der Umgebung entstehen können.

  2. Entzündbare Gase: Gase, die bei Normaltemperatur und -druck entflammbar sind.

  3. Entzündbare Aerosole: Aerosole, die eine entzündbare Komponente enthalten und eine Flamme verursachen können.

  4. Oxidierende Gase: Gase, die in Kombination mit Sauerstoff eine Verbrennung verursachen oder fördern können.

  5. Gase unter Druck: Gase, die bei Erhitzung Druck ausüben können.

  6. Entzündbare Flüssigkeiten: Flüssigkeiten oder Gemische, die bei bestimmten Temperaturen leicht entflammbar sind.

  7. Entzündbare Feststoffe: Feststoffe, die durch kurze Einwirkung einer Zündquelle leicht entzündet werden können.

  8. Selbstzersetzliche Stoffe und Gemische: Substanzen, die sich ohne Energiezufuhr erhitzen und sich dann entzünden können.

  9. Pyrophore Flüssigkeiten/Feststoffe: Stoffe, die sich innerhalb weniger Minuten nach dem Kontakt mit Luft entzünden.

  10. Selbstentzündliche Stoffe und Gemische: Substanzen, die sich in Luft bei Temperaturen bis 140 °C selbst entzünden.

  11. Stoffe und Gemische, die in Kontakt mit Wasser entzündbare Gase entwickeln: Substanzen, die bei Kontakt mit Wasser oder feuchter Luft entzündbare Gase freisetzen.

  12. Oxidierende Flüssigkeiten/Feststoffe: Substanzen, die in der Lage sind, andere Materialien zu oxidieren.

Gesundheitsgefahren

  1. Akute Toxizität: Stoffe, die nach einmaliger Exposition gesundheitliche Schäden verursachen können.

  2. Hautkorrosion/-reizung: Substanzen, die chemische Verbrennungen oder Reizungen auf der Haut verursachen.

  3. Ernste Augenschädigung/Augenreizung: Substanzen, die ernsthafte Augenschäden oder Reizungen verursachen können.

  4. Sensibilisierung der Atemwege oder der Haut: Stoffe, die Allergien oder Asthma auslösen können.

  5. Keimzell-Mutagenität, Karzinogenität, Reproduktionstoxizität: Stoffe, die genetische Defekte, Krebs oder reproduktive Toxizität verursachen können.

  6. Spezifische Zielorgan-Toxizität (einmalige oder wiederholte Exposition): Stoffe, die nach einmaliger oder wiederholter Exposition Organschäden verursachen können.

  7. Aspirationsgefahr: Flüssige oder feste chemische Stoffe, die durch Einatmen in die Atemwege gelangen und Lungenverletzungen verursachen können.

Umweltgefahren

  1. Gefährlich für die aquatische Umwelt (kurzfristig/langfristig): Stoffe, die toxisch für Wasserorganismen sind.

  2. Ozonabbau: Chemikalien, die zum Abbau der Ozonschicht beitragen können.

Schlussbetrachtung

Das GHS-System hat die Chemikalienklassifizierung und -kennzeichnung rationalisiert, wodurch eine bessere globale Harmonisierung von Gefahrenkommunikationstools, einschließlich Etiketten und Sicherheitsdatenblättern, erreicht wird. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen, die mit Chemikalien arbeiten, sich der verschiedenen Gefahrenklassen bewusst sind und entsprechend handeln, um die Sicherheit und Gesundheit von Menschen und der Umwelt zu gewährleisten.