07.11.22

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Heizkörper Schritt für Schritt entlüften

Heizkörper Schritt für Schritt entlüften

Es passiert immer wieder! Immer dann, wenn zu Beginn der kalten Jahreszeit die Heizung aufgedreht wird, lässt sich nur ein leichtes Blubbern vernehmen. Außerdem schafft es der Heizkörper gerade eben so, dass er sich im unteren Drittel erwärmt. Anstatt den Raum auf kuschelige 21 °Celsius aufzuwärmen, bleibt es in der ganzen Wohnung unangenehm frisch! Dann ist es wieder mal an der Zeit, die Heizkörper zu entlüften.

Schuld an diesem ärgerlichen Phänomen ist in der Regel Luft, die sich während des Sommers im Heizkörper angesammelt hat. Dabei ist es besonders leidig, dass die Heizungsanlage unter Volldampf arbeitet und eine Unmenge an Heizöl oder Gas verbraucht. Die Lösung dieses Problems ist allerdings einfach zu bewerkstelligen. Wenn alle Heizkörper zu Beginn des Herbstes entlüftet werden, sind sie wieder voll funktionstüchtig und geben mollige Wärme ab, weil die vorhandene Energie voll ausgenutzt werden kann.

Warum müssen Heizkörper regelmäßig entlüftet werden?

Das System einer Zentralheizung besteht aus einigen Komponenten. Im Heizkessel im Keller wird Wasser durch Verbrennung von Öl oder Gas erhitzt. Dieses wird mittels einer Pumpe über verzweigte Rohrleitungen im Gebäude bis zu den Heizkörpern transportiert. Im Idealzustand sind sowohl die Rohre als auch der Heizkörper mit Wasser gefüllt. Insbesondere bei älteren Heizungsanlagen passiert es öfter, dass Luft ins Leitungssystem eindringt. Allerdings sind auch neuere Anlagen nicht vor dieser Gegebenheit gefeit.

Die Luft im Heizungssystem beeinträchtigt dabei die Leistung des Heizkörpers. Luft ist ein weitaus schlechterer Wärmeleiter als Wasser. Zudem verhindert sie, dass sich das erwärmte Wasser gleichmäßig ausbreiten kann. Im Ergebnis geht die Leistung der Heizungsanlage signifikant zurück. Energie geht verloren, was sich in der Umwelt und auf der Heizkostenabrechnung negativ bemerkbar macht. Die Heizungsanlage verliert an Effizienz und Wirkungsgrad.

Deshalb müssen alle Heizkörper regelmäßig entlüftet werden. Dann verbraucht die Heizung weitaus weniger Energie. Die Umwelt wird ebenso merklich entlastet wie der Geldbeutel. Zudem werden die Nerven geschont, wenn das unangenehme Gluckern verschwindet.

Wann wird der Heizkörper entlüftet?

Sollte eine Störung der Heizung mit diesem verräterischen Blubbern verbunden sein, muss nicht sofort der Installateur gerufen werden. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass ein eigenhändiges Entlüften des Heizungssystems für Abhilfe sorgt. Wir empfehlen, dass die Entlüftung der Heizkörper einmal im Jahr vor der Heizsaison durchgeführt wird.

Das Entlüften der Heizkörper ist kein Hexenwerk und kann durchaus von Laien erledigt werden. Zudem bedarf es keines teuren Spezialwerkzeugs. Auch bei einer neuen Heizung ist es ratsam, diese vor Inbetriebnahme zu entlüften. Daher stellen wir an dieser Stelle eine Anleitung vor, nach welcher die Heizkörper Schritt für Schritt entlüftet werden können.

Heizungssystem Schritt für Schritt entlüften

Zur Entlüftung des Heizungssystems wird als einziges Werkzeug ein sogenannter Entlüftungsschlüssel benötigt. Sollte ein solcher im Haushalt nicht vorhanden sein, kann er in jedem Heimwerker- oder Baumarkt für wenig Geld erworben werden. Dabei gibt es Entlüftungsschlüssel mit einem Auffangbehälter.

Diese sind besonders praktisch, weil so beim Entlüftungsvorgang immer eine Hand frei bleibt. Bei älteren Heizungen sind die gängigen Schlüssel nicht immer kompatibel. Das adäquate Werkzeug bei diesem Typ von Heizkörper ist dann die Rohrzange. In der Regel befindet sich das Entlüftungsprofil auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats.

  1. Zu Beginn sind alle Heizkörper voll aufzudrehen, damit Wasser und Luft ungehindert zirkulieren können. Dabei empfiehlt es sich, mit den Heizkörpern im Keller zu beginnen und sich von unten nach oben vorzuarbeiten. Nun muss die Umwälzpumpe abgeschaltet werden, damit sich die Luft in den Heizkörpern sammelt. Durch das Stoppen der Zirkulation lagert sich die Luft, die ja leichter ist als Wasser, in den oberen Bereichen der Heizkörper an.
  2. Nach ca. 30 Minuten werden die Ventile geöffnet. Jetzt ist es ratsam, bei den am höchsten gelegenen Heizkörpern zu beginnen. Beim Öffnen des Ventils entweicht die Luft mit einem gut hörbaren Zischen. Dabei kann heißes Wasser entweichen, weshalb mit etwas Vorsicht vorgegangen werden sollte.
  3. Wenn die Heizkörper von der Luft befreit sind, tritt nur noch heißes Wasser aus. Das ist der Moment, wenn das Ventil wieder zugedreht wird. Wurden alle Heizkörper entlüftet, wird die Umwälzpumpe wieder eingeschaltet und der Winter kann kommen.